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Permakultur Design:
Die Zonierung des Geländes für große Flächen

Das Permakultur Design nach Bill Mollison / David Holmgren  beinhaltet neben anderen Themen auch das Thema der Energieeffizienz.

Was bedeutet Energieeffizienz?

Energieeffizienz bedeutet, dass Landwirt /  Bauer / Gartenbebauer, dass alle Beteiligten, ihre Arbeitskraft, … ihre volle Energie, die ihnen täglich zur Verfügung steht, bewusst planen sollten, damit sie diese möglichst zu 100 % produktiv nutzen können.

Ziel ist es,

  • mit dem geringsten Energieeinsatz ein festgelegtes Ziel zu erreichen, oder

  • mit einem vorher festgelegten Einsatz einen größtmöglichen Ertrag zu erwirtschaften.

Zum Beispiel können der tägliche Zeit- und Energieverbrauch durch das häufige bzw. seltene Begehen der Wege von hin zu und weg von den einzelnen Geländebereichen durch bewusste Planung der Nutzung minimiert werden.

Das Permakultur-Design nach David Holmgren schlägt diesbezüglich die Einteilung des Grundstücks in einzelne Zonen vor.

Die Zonierung einzelner Flächenbereiche

Es ist sicherlich nicht förderlich, einen Küchen- und Kräutergarten, der normalerweise täglich mehrmals besucht wird, ans Ende eines großen Grundstücks zu legen. Jeder Gang zu einem Küchen- und Kräutergarten, der weit entfernt liegt, wird oft aus Zeitmangel verschoben oder gar nicht erst gemacht. Der Aufwand ist einfach zu groß, weite Wege zu laufen, nur um ein paar Küchenkräuter fürs Essen zu ernten. Besonders an regnerischen oder winterlichen Tagen. Fazit: Der Küchengarten gehört in die Nähe der Küche. Je näher er am Haupthaus liegt, desto weniger Energie und Zeit wird verbraucht, um diesen Gartenteil zu beackern, zu pflegen und zu beernten.

Dahingegen ist es sinnvoll, vom Haupthaus weiter entfernt liegende Flächen für den Anbau von Gemüse zu nutzen, das nur selten gepflegt und nur ein einziges Mal im Jahr beerntet werden muss, z.B. der Kartoffel- oder Kürbisanbau. Noch weiter vom Haupthaus entfernt werden gerne Obstbäume und Nussbäume gepflanzt, die nur einmal jährlich beerntet werden müssen. Auch der Pflegeaufwand ist mit nur 1 bis 2 Mal jährlich nicht hoch und kann ansonsten der Natur überlassen werden.

Je effizienter die Hof-, Acker- und Grünanlagen im Vorfeld geplant sind, desto effektiver wird sich ein Erfolg auswirken.

Beim Permakultur-Design wird also die gesamte Grundfläche eines Geländes in verschiedene einzelne Zonen unterteilt.

Da es sich jedoch nur um ein Designmodell zur Orientierungshilfe handelt, weist diese theoretische Zonierung keine starren Grenzen auf, sondern ist lediglich eine Hilfsmöglichkeit für eine effiziente Energie und Zeit einsparende Planung.

Beispiel einer Zonierung aus der Praxis:

Zur Verdeutlichung einer solchen Gelände-Zonierung füge ich Fotos in den Artikel ein. Sie zeigen, wie ich die Aufteilung auf dem hiesigen Gelände geplant habe und ich hoffe, sie machen die Einteilung in die einzelnen Zonen anschaulicher.

Folgende Zonen dienen im theoretischen Permakultur-Modell nach Mollison / Holmgren der Orientierung:

Die einzelnen Zonen:

  • 0: Kernbereich: Haus- und Nebengebäude. Der Ort, an denen sich die Menschen während des Tages zum größten Teil aufhalten.
  • 1: Anbau von Pflanzen zur täglichen Nutzung und mit intensivem Pflegebedarf = Küchengarten = Kräuter, Feingemüse, Pflanzenanzucht und -aufzucht, Tierhaltung mit hohem Pflege- und Fütterungsaufwand wie z. B. Geflügel
  • 2: Gemüsegarten für Gemüse mit weniger intensiver Pflege = einige Kartoffeln, Bohnen, Mais …
  • 3: Gemüsebereich für Pflanzen, die eine größere Fläche benötigen und die zu einem festen Zeitpunkt alle gleichzeitig geerntet werden, zum Beispiel Kartoffeln, …
  • 4: die Streuobstwiese mit Obst- und Nussbäumen, also Flächen, die zeitgleich nur einmal jährlich beerntet werden und die keiner aufwändigen täglichen oder wöchentlichen Pflege bedürfen
  • 5: Wildnis, Urwald = Die Ruhezone für die Natur

Da diese Zonen nur zur Orientierung dienen, können diese natürlich variabel angepasst und erweitert werden.

Zum Beispiel die Anlage eines sogenannten „essbaren Waldgartens“, der sich modellmäßig in Zone 2 befindet, aber auch Obst- und Nussbäume integriert, die eigentlich in einem landwirtschaftlich bewirtschafteten Betrieb der Zone 4 zugeordnet sind.

Hier im Hortus Aicara habe ich die grundsätzliche Zonierung auf unsere Bedürfnisse angepasst, in dem ich das Modell um eine Zone erweitert habe. Die Zone 5 ist nun zur Orientierung geteilt. Die eine Hälfte betitele ich jetzt als „Zone 6“ (die neue Zone für Natur und Wildnis) und die Zone 5 repräsentiert für mich die Zone der Freizeit-Aktivitäten „angeln und schwimmen“ bzw. dient sie als Kulisse der Retreats und Aktivitäten für geplante Workshops, Seminare und Wildniscamps.

Zusammen gefasst:

Wollen wir in unserem Garten effektive Ergebnisse erzielen, ohne dafür selbst zu viel Einsatz leisten zu müssen, ist eine Zonierung bei der Gartenplanung sehr vorteilhaft. Es wäre nachteilig, wenn wir unseren Küchen- und Kräutergarten am Ende des Grundstücks anlegen würden und die Obstbäume, die einmal jährlich beerntet werden, in unmittelbarer Nähe des Hauses, also in Zone 1, pflanzen würden.

Das obige Beispiel des Hortus Aicara ist ein Beispiel für einen sehr großen Garten. Die Zonierung für Hausgärten nach Markus Gastl erkläre ich daher in einem separaten Beitrag.

Ich habe dir hier noch zwei Buchempfehlungen der Permakultur-Designer David Holmgren und Bill Mollison verlinkt. Vielleicht interessieren sie dich.

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Das war es für heute. Ich hoffe, es hat Dir Freude bereitet, diesen Beitrag zu lesen und Du konntest ihm etwas Neues für Dich entnehmen.

Wir treffen uns im nächsten Beitrag , wenn Du magst.

Liebe Herzensgrüße

von der Silberdistel des Hortus Aicara,

Birgit.

 

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